Entdecken Sie das Beste der flämischen Kultur. Vom reichen Kulturerbe zu lebendiger Street Art, von feinen belgischen Pralinen zu tonangebendem Design, die unten stehenden Anregungen sind einige der Highlights bei Ihrer Flandern-Reise.
© Milo Profi

Kulturerbe Flandern

Einst eine der reichsten Regionen Europas, geizt Flandern auch heute nicht mit seinen Kulturschätzen, barocken Gebäuden und Kirchen. Rubens, Bruegel und van Eyck hatten hier ihre Wirkungsstätten und die Bedeutung der flämischen Kulturgeschichte ist nicht zu unterschätzen.
© Visit Antwerpen

Flämische Meister

Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert stand Flandern an der Spitze der damaligen Kunstwelt, was es seinen drei Meistern Rubens, Bruegel und Van Eyck verdankt. In Antwerpen können Sie neben dem Rubenshaus einige der Meisterwerke von Peter Paul Rubens, wie die „Kreuzabnahme“, besichtigen. Das Vermächtnis von Pieter Bruegel dem Älteren ziert Brüssel – das KMSKB ist dafür die richtige Adresse. Der dritte im Bunde ist Jan van Eyck, der zu den flämischen Primitiven zählte. Sein Genter Altar ist in der St. Bavo-Kathedrale ausgestellt, für die er angefertigt wurde; seine ehemalige Werkstatt dagegen findet sich in Brügge.

© Stad Brugge

Prachtvolle Kulissen

Brügge sehen und… nein, sterben muss hier niemand, auch wenn die historischen Fassaden, die Gässchen und Kanäle der Stadt zum Sterben schön sind. Das gesamte Zentrum Brügges ist Weltkulturerbe, samt Belfried und Salvatorkathedrale. Dem steht die Antwerpener Liebfrauenkathedrale kaum nach – im 1521 vollendeten Bau warten ganze vier Rubens-Meisterwerke. Eine prachtvolle Kulisse ist auf jeden Fall das spätgotische Rathaus von Leuven, geschmückt mit hunderten Statuen, die Heilige oder historische Persönlichkeiten darstellen.

© Visit Bruges | © Jan D'Hondt

Oasen der Ruhe: Beginenhöfe

Einige der ersten Feministinnen wohnten hier einst, die Beginen, unverheiratete Frauen, die Gott ergeben waren. Ihre Wohnstätten waren zumeist am Rande der Städte, wo sie zusammen und völlig unabhängig von Gesellschaft und Kirche nach eigenen Regeln lebten. Echte Frauen-Power! Die nun leerstehenden Beginenhöfe sind meist im mittelalterlichen Schachbrettmuster entworfen; mit ihren weißen Häusern und gepflegten Gärten strahlen sie pure Ruhe in einer hektischen Zeit aus.

© Joost Joossen

Modernes Flandern

Festivals füllen die Kalender, Street Art ziert die flämischen Hauswände und eine Fülle von Design-Shops und -Hotels zeigt wie ausgeprägt die künstlerische Ader Flanderns ist. Tauchen Sie ein in die Heimat von Tim und Struppi, wo Städte wie Antwerpen und Gent neue Visionen zum Leben erwecken.

© visit.brussels

Comic-Kultur

Der bedeutendste künstlerische Export der Belgier im 20.Jahrhundert ist zweifellos der Comic. Hergés erster Band von Tim und Struppi 1929 öffnete Tür und Tor für Klassiker wie Lucky Luke, die Schlümpfe oder Marsupilami und inzwischen kommen 650 Comicautoren auf 10 Millionen belgische Einwohner. Mehr zur Entwicklung der sogenannten 9. Kunst erfahren Sie im Comicmuseum Brüssel, das jedem größeren Künstler ein eigenes Atelier widmet.

© Piet De Kersgieter

Lebendige Street Art

Das Erbe von Rubens und Bruegel lebt auch Jahrhunderte später fort - in den Werken der flämischen Street Art Künstler, die die Welt als Leinwand nutzen. Es sind die Tierwelten des international renommierten ROA, die surrealen Graffitis von A Squid Called Sebastian, die bunten Comic-Anleihen von Bue the Warrior. Beim alljährlichen Festival "The Crystal Ship" in Oostende sind viele Street Art-Werke in einer umfassenden Freiluftgalerie zu besichtigen.

© Antwerp-Sofie Coreynen

Flämisches Design

Belgisches Design fängt mit Victor Horta und Henry van de Velde an, die Ende des 19. Jahrhunderts den Weg für Kreative geebnet haben. In Sachen Mode sind es die Antwerp Six mit großen Namen wie Dries Van Noten und Martin Margiela, die den Ton angeben. Bei einem Spaziergang durch Antwerpen oder Gent stoßen Sie immer wieder auf Designerläden und alle zwei Jahren präsentiert die Biennale Interieur die neuesten Trends rund um zeitgenössisches Design.

© visitflanders

Kulinarisches Flandern

Nicht weniger als 97 Michelin-Restaurants nehmen in Flandern Ihre Reservierung entgegen und bescheren unvergessliche Momente. Doch überregional wird belgische Ess- und Trinkkultur mit den folgenden drei Köstlichkeiten in Verbindung gebracht...

© Milo Profi

Bierkultur

Belgisches Bier ist im immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe verankert. Viele sehen im Benelux-Land die Wiege der Braukunst – was sicher ist, dass mehr als 1.600 derzeit gebraute Biere eine deutliche Sprache sprechen. Diese ehrwürdige Tradition schmecken Sie aus jedem Schluck der Pilse, Geuze, Witbiere und Abteibiere heraus. Besuchen Sie Brauereien oder finden Sie sich wie ein echter Belgier in einer der zahlreichen Bars ein, um die komplexen Getränke in freier Wildbahn zu kosten. Haben wir schon die Welle an Craft-Bieren erwähnt?

© visitflanders

Goldene Pommes

Irgendwie ist in Flandern alles einen Tick raffinierter, sogar die Pommes. Nicht nur als Beilage zu Moules-frites oder zu Stoofvlees, auch als Hauptgericht müssen die goldgelben Kartoffelstückchen sich nicht verstecken. Von fritkot Max aus dem Jahre 1842 zu den Pommesbuden auf den Wochenmärkten – jeder Belgier hat seinen angestammten Pommesbäcker. Und edler geht immer: Im Frites Atelier kreiert Sternekoch Sergio Herman überraschende Soßen und Beilagen wie Sriracha, Wantan oder Pastrami.

© visitflanders

Belgische Schokolade

Schokolade kann eine vollendete Delikatesse sein und Belgien liefert das beste Beispiel dafür. Einige der besten Schokoladenhersteller der Welt sind in Flandern angesiedelt, darunter Giganten wie Callebaut oder Puratos. Die allererste Praline wurde in Brüssels Galeries Royales Saint Hubert hergestellt, heutzutage gewinnen Chocolatiers aus Flandern mit ihren Kreationen immer wieder Preise. Schmecken Sie diese süße Perfektion beim Besuch eines der zahllosen Schokoladengeschäfte – fein, zartschmelzend und unvergesslich!