Gaumenfreuden

Vor der großen Markthalle in Silves riecht es um die Mittagszeit unglaublich gut, denn hier wird ein feuriger Klassiker der Algarve-Küche serviert. Frango Piri Piri ist scharf gewürztes, knusprig gebratenes Hühnerfleisch, das auf dem Holzkohlegrill zubereitet wird. Auch die Einheimischen kommen gerne her, um Grillhuhn zu essen, Wein zu trinken und portugiesische Lieder anzustimmen. Der Ursprungsort des Frango Piri Piri ist Guia, wo sich heutzutage so manches Restaurant auf das Gericht spezialisiert hat.

Auf Madeira muss man das Nationalgetränk Poncha probieren. Es gibt sogar urige Poncha-Bars, die sich ausschließlich auf Poncha spezialisiert haben! Das Rezept ist einfach: Zuckerrohrschnaps, frisch gepresster Orangen- und/oder Zitronensaft sowie Honig. Wichtig ist, dass alle Zutaten aus Madeira stammen. Mit seiner fruchtig-frischen Note eignet sich der Poncha wunderbar als Sommerdrink, allerdings sollte man seine Wirkung nicht unterschätzen.

Der Mercado da Ribeira (auch als Time out Market bekannt) ist ein lebendiger Markt im Viertel Cais do Sodré. Egal ob man mittags einen kleinen Snack zu sich nehmen oder abends in netter Atmosphäre bei leckerem Wein essen möchte – dieser Gourmet-Tempel ist der perfekte Ort dafür. Unzählige Stände locken mit den Köstlichkeiten Portugals, die appetitliche Auswahl lässt einem wörtlich das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Die wunderbar süße Verführung ist gewiss kein Geheimtipp mehr - wer nach Portugal reist, kommt um die leckeren Törtchen nicht herum. Wo es die angeblich besten Pasteis de Nata gibt, darüber wird viel und gerne diskutiert. Eines ist aber sicher: wenn sie noch ganz frisch sind und der Teig noch lauwarm ist, schmecken sie am köstlichsten. Dazu ein leckerer Galão - mehr braucht es nicht für einen typisch portugiesischen Snack.

Der Fischmarkt von Olhão ist ein kulinarisches Highlight! Man findet dort ein exklusives Meeresfrüchte-Angebot vor, welches vor den Augen lecker zubereitet wird! Der samstäglich stattfindende Markt liegt direkt am Meer. Wenn man im August an der Algarve ist, lohnt es sich, das Meeresfrüchtefestival zu besuchen, das in den Markthallen und in den umliegenden Straßen gefeiert wird.

In unzähligen Varianten angeboten und in einem traditionellen Eisen- oder Kupfertopf serviert, gehört die Cataplana zu den beliebtesten Gerichten entlang der portugiesischen Küste. Ob mit frischen Meeresfrüchten und Gemüse, mit Schweinefleisch und pikanter Wurst oder mit Kabeljau und Kartoffeln – die schonend gegarten Eintöpfe sind ein rustikaler Genuss und schmecken am besten auf der Terrasse eines Restaurants mit Meerblick.

Bei so viel Küste und maritimen Möglichkeiten verwundert es nicht, dass Portugal für seinen leckeren und fangfrischen Fisch berühmt ist. Auf einer Halbinsel über dem Atlantik thronend, verfügt Peniche über einen der größten Häfen für traditionelle Fischerei in Portugal. Ob Sardinen vom Holzkohlegrill, würzige Fischsuppen oder Reis mit Meeresfrüchten – die Restaurants arbeiten mit den maritimen Köstlichkeiten, die die Fischer aus ihren Netzen holen.

Appetit auf einen typisch portugiesischen Schnaps? Dann sollten Sie unbedingt den Aguardente de Medronho probieren. Der wird aus den Früchten des Erdbeerbaums hergestellt, die im Alentejo und an der Algarve gedeihen. Das Besondere am Medronho: den gibt’s selten im Supermarkt, da er in mühevoller Handarbeit in kleinen regionalen Destillen verarbeitet wird. In Alqueva wurde dem portugiesischen Obstler sogar ein Museum gewidmet.

Hätten Sie gewusst, dass die Maracuja das heimliche Wahrzeichen Madeiras ist? Sage und schreibe acht unterschiedliche Sorten der süß-sauren Passionsfrüchte gedeihen dank der fruchtbaren Böden und des sonnenverwöhnten Klimas auf der Insel. Tomaten-Maracujas, Bananen-Maracujas und Zitronen-Maracujas schmecken aber nicht nur pur hervorragend, auch als Likör oder Pudding sind die hiesigen Maracujas ein wahrer Genuss.

Ein Francesinha ist immer eine Sünde wert! Das Kult-Sandwich ist in Porto an jeder Straßenecke zu finden. Bei der Zubereitung wird geklotzt statt gekleckert. Der Toast wird beispielsweise mit Wurstspezialitäten, Käse und einem gebratenen Ei belegt, überbacken und anschließend mit einer eigens dafür kreierten Bratensauce übergossen und gerne mit Pommes serviert. Hört sich komisch an, schmeckt aber superlecker.

Wer Cozido das Furnas probieren möchte, muss sich in die Weiten des Atlantiks begeben. In Furnas auf der Hauptinsel São Miguel kochen die Einheimischen mit der Kraft der Erde. Die aus Fleisch und Gemüse bestehenden Eintöpfe werden mit einem Leinentuch abgedeckt und in vorbereitete Erdlöcher herabgelassen, wo sie von den Dämpfen heißer Quellen schonend gegart werden und ihr unverwechselbares Aroma erhalten.