Verwinkelte Stadkerne mit romantischen kleinen Gassen, farbenfrohe Paläste, geschichtsträchtige Klöster und Herrenhäuser mit den typischen Fliesengemälden treffen auf junge Festivals, moderne Straßenkunst, eine lebendige Kultur- und Kunstszene und den einzigartigen portugiesischen Lebensstil. Lassen Sie sich vom melancholischen Fado in den Bann ziehen und entdecken Sie weltberühmte UNESCO-Kulturerbestätten.

UNESCO-Weltkulturerbe

Portugal ist die älteste Nation Europas mit langer Seefahrertradition und hat ein imposantes Kulturerbe aufgebaut: Der manuelinische Stil, der Fado und die Kachelkunst aus Azulejos sind einzigartige Ausdrucksweisen portugiesischer Kultur. Gleich 22 Mal erhob die UNESCO portugiesische Orte und Traditionen zum schützenswerten Weltkulturerbe. Gehen Sie auf Spurensuche in der Kultur und Geschichte Portugals.

Ausgewählte Highlights
Fado & Saudade

Der Fado lässt tief in die Seele Portugals blicken und gehört seit 2011 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Im Fado findet das portugiesischste aller Gefühle seinen klanglichen Ausdruck: die Saudade. Ein Schleier von Melancholie und Sehnsucht, nostalgisch verwoben mit universellem Weltschmerz und einem unbestimmten Gefühl von Einsamkeit erinnert an Schönes, Fernes und Vergangenes.

Ausgewählte Highlights
Azulejos

Von weiß-blauer Ornamentik über Seefahrermotive bis zu großflächigen Farbspielen: An vielen Gebäuden in Portugal glänzen Kunstwerke aus Azulejos – glasierten Keramikfliesen. Was einst Vermögen und Einfluss zeigte, bekam bald auch ganz praktischen Nutzen: Die kühlende Kachelhaut schützte vor Hitze, was zur anhaltenden Popularität der Azulejos beitrug.

Ausgewählte Highlights
Historische Dörfer

Die Bergdörfer an der Grenze zwischen Spanien und Portugal, einer der ältesten in Europa, verfügen auch heute noch über die Befestigungsanlagen, Mauern und Schlösser von damals. Dieses historische Erbe, das zur Entstehung Portugals entscheidend beigetragen hat, wird mit dem Programm Aldeias Históricas unterstützt.

Ausgewählte Highlights
Street Art

Mit wunderschönen Calçadas auf den Straßen in Lissabon und Fliesengemälden aus Azulejos an den portugiesischen Häusern braucht sich Portugal keine Sorgen um Kultur im öffentlichen Raum zu machen. Dank junger Street Art und unkonventionellen Techniken wird das Ensemble zum geschlossenen und zeitgemäßen Gesamtbild. Gehen Sie auf Spurensuche für Urban Art in Portugal.

Ausgewählte Highlights
Universität Coimbra
Noch heute erzählen die aufwendig geschmückten Gebäude der 1290 gegründeten Universität Coimbra von ihrer Geschichte als Zentrum der Wissenschaften im portugiesischen Kolonialreich. Die barocke Biblioteca Joanina etwa zählt zu den spektakulärsten Bibliotheken der Welt, der botanische Garten der Universität ist der älteste des Landes. Wie der Klang der Glocken, der seit dem 16. Jahrhundert im Universitätsturm erschallt, prägt der akademische Alltag das Lebensgefühl in Coimbra.
Altstadt von Porto
Jede der verwinkelten Gassen im Zentrum der traditionsreichen Handelsstadt Porto versprüht historisches Flair, doch die Stadt ist ebenfalls ein Zentrum der experimentierfreudigen zeitgenössischen Architektur. Schmuckvolle Kirchen aus der Romanik und dem Barock wechseln sich mit mittelalterlichen Gebäuden und moderner Architektur ab. Immer wieder begegnet man auch den mit kunstvollen Fliesen, den typischen Azulejos, geschmückten Palästen und Kirchen. Entdecken Sie die vielfältigen Facetten dieser inspirierenden Stadt und lassen Sie sich vom einzigartigen Ambiente verzaubern.
Kulturlandschaft Sintra
Am Fuße der Serra de Sintra befindet sich die gleichnamige Stadt, nur etwa 25 km von Lissabon entfernt. Pompöse Paläste, elegante Residenzen und aufwendig gestaltete Gärten wurden hier vom portugiesischen Adel errichtet, der schon früh die Schönheit dieses Ortes erkannte. Die ganze Stadt ist geprägt vom farbenfrohen Stil der Romantik, der sich besonders gut im Palácio de Pena bewundern lässt. Aber auch der gotische Nationalpalast und die Ruine des Castelo dos Mouros sind einen Besuch wert. Rund um die Stadt führen Wander- und Radwege auf die grünen Hügel des Parque Natural de Sintra-Cascais.
Mosteiro dos Jerónimos
Nichts Geringeres als die portugiesische Kultur und Identität verkörpert das beeindruckende Kloster Mosteiro dos Jerónimos. Zunächst diente es nur den Mönchen des Hieronymiten-Ordens, später fanden Helden und Dichter wie Vasco da Gama und Luís de Camões hier ihre letzte Ruhestätte. Nicht nur die Architektur mit Elementen der Spätgotik und Renaissance, die Königsgräber und der weitläufige Park faszinieren die Besucher. Hier können Sie auch ein ganz besonderes Gefühl für die Identität Portugals bekommen.
Historisches Zentrum von Évora
Die bewegte Vergangenheit von Évora, der Hauptstadt der Region Alentejo, reicht bis in die Zeit der Kelten zurück. Gegründet wurde die Stadt in der römischen Kaiserzeit, den römischen Einfluss kann man heute noch anhand des gut erhaltenen Diana-Tempels erkennen. Auch die Mauer des Ritterordens, der dort später gegründet wurde, ist heute noch sichtbar. Außerdem erinnern die Burg und das Aquädukt an alte Zeiten. Ein Besuch der Universität schließlich informiert über die Bedeutung der Stadt als Zentrum des portugiesischen Humanismus ebenso wie den Bedeutungsverlust nach der Annexion Portugals durch Spanien.
Altstadt von Angra do Heroísmo
Angra do Heroísmo, die älteste Stadt der Azoren, gibt es bereits seit 1534. Auf der Insel Terceira diente sie als Station langer Seereisen zwischen Europa, Afrika und Asien – noch heute liegen zahlreiche Schiffswracks auf dem Meeresboden in der Bucht von Angra. Nach einem Erdbeben wurde die schöne Altstadt mithilfe der UNESCO originalgetreu wieder aufgebaut. Wandeln Sie durch die schachbrettartigen Gassen des Stadtkernes und besichtigen Sie auf jeden Fall die in neuem Glanz erstrahlende barocke Kirche Igreja da Misericórdia.
Fadohäuser in Lissabon
Lissabon gilt als Zentrum des Fado, dieses so eng mit der portugiesischen Seele verknüpften Gesangs zu charakteristischen Gitarrenklängen. Fado drückt die Traditionen und das Lebensgefühl des Landes aus: mal wehmütig, mal klagend, oft nostalgisch doch durchaus auch fröhlich. Hören und erleben können Sie den Fado nicht nur in den typischen Fado-Häusern, sondern auch in den Tavernen des Viertels Mouraria, das als seine Geburtsstätte gilt. Hier finden Sie in der Rua do Capelão auch ein Denkmal, das zu Ehren Maria Severas – einer der ersten und bedeutendsten Fado-Sängerinnen – errichtet wurde.
Fado von Coimbra
In der Studentenstadt Coimbra hat sich eine ganz eigene Form des Fado entwickelt, die ausschließlich von Männern gesungen wird. Auf den Plätzen und Straßen versammeln sich des nachts Studenten, einen schwarzen Umhang über ihre Studententracht geworfen, und besingen die klassischen Themen: Schönheit, Liebe, Weltschmerz. Im Kulturzentrum Casa de Fados aCapella, das sich in einer schönen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert befindet, können Sie sich über die regionale Tradition informieren und allabendlich ab 21.30 Uhr Gesang und Gitarre lauschen.
Bahnhof Porto São Bento
Der Bahnhof São Bento in Porto ist einer der schönsten der Welt – befand das amerikanische Travelmagazin „Travel + Leisure“ vor einigen Jahren. An der Stelle des einstigen Klosters Convento São Bento de Avé-Maria wurde 1900 der Grundstein für das filigran wirkende Gebäude gelegt, dessen hohe Bahnhofshalle vom Maler Jorge Colaço mit Mosaikbildern aus mehr als 20.000 Azulejos zur Geschichte des portugiesischen Nordens gestaltet wurde. Insgesamt 11 Jahre brauchte der Künstler, um u.a. den Einzug von Heinrich dem Seefahrer ins marokkanische Ceuta auf über 500 Quadratmetern darzustellen.
Museu Nacional do Azulejo
Bei einem Spaziergang durch Lissabons Gassen erhaschen Sie überall Blicke auf die fantasievoll bemalten Keramikfliesen, die sogenannten Azulejos. Die Fliesenkunst findet sich an Fassaden, Säulen, Brüstungen und Brunnen. Typisch sind Fresken in Blau und Weiß, florale Muster und historische oder biblische Szenen. Das 1509 erbaute Museu Nacional do Azulejo stellt Werke verschiedener Epochen aus und ist zudem auch architektonisch und gestalterisch besonders sehenswert.

Igreja de São Lourenço
In der Igreja de São Lourenço de Matos können Sie einige der schönsten Azulejos der Kunstgeschichte erleben. Nur ca. 13 km von der lebendigen Ferienstadt Faro entfernt liegt dieser – von außen eher unauffällige – Barockbau. Um so größer ist das Erstaunen, wenn Sie das Innere betreten: Der gesamte Innenraum zeigt in weiß-blauer Fliesenmalerei kunstvoll Szenen aus dem Leben des Heiligen Lorenz. Alle Kacheln in dieser Kirche wurden vom berühmten Fliesenmaler António Oliveira Bernardes hergestellt und stammen aus dem Jahr 1730.
Almeida
Eine Festungsstadt wie sie im Buche steht: Sternförmig aufgebaut und mit sechs Bollwerken ausgestattet, spielte sie aufgrund der Lage auf der weiten Hochebene oberhalb des Flusses Rio Côa schon seit der maurischen Besiedlung eine wichtige Rolle. Im Jahr 1810 in ein politisches Gefängnis umgewandelt, ist dieses bau- und militärtechnische Meisterwerk heute ein ruhiger Ort und perfekt für Besichtigungen.
Piódão
Piódão ist ein mittelalterliches Terrassendorf an den Hängen der Serra do Açor. Mit ihrer Schieferverblendung passen sich die Häuser perfekt an die Berglage an – ein spektakuläres Erscheinungsbild, das nur durch die weiß gekalkten Kirchen unterbrochen wird. Der mittelalterliche Stil der Straßenführung konnte sich bis heute durchsetzen und ist ein besonderes Highlight bei der Besichtigung. Probieren Sie unbedingt den Kastanienlikör, eine Spezialität des Dorfes.
Marialva
Verlieren Sie sich an diesem historischen Ort im Lauf der Geschichte: Bereits im 6. Jahrhundert vor Christi wurde Marialva durch die Lusitanier zur bedeutenden Verwaltungsstadt im römischen Reich. Portugals erster König D. Afonso Henriques eroberte hier im 12. Jahrhundert mit Hilfe der Tempelritter die Stadt und eine mächtige Burganlage trohnt bis heute über Marialva. Gehen Sie auf Spurensuche in der römischen Vergangenheit Portugals.
Covilhã: Wool, das Straßenkunstfest
Die zentral-portugiesische Bergstadt Covilhã hat nicht nur eine lange Tradition als Zentrum der Wollproduktion, die industrielle Vergangenheit wird auch in einem Urban-Art-Festival zelebriert. Wool – das Straßenkunstfest der Stadt – hat internationale Berühmtheit erlangt. Zahlreiche Künstler beschäftigen sich hier mit der Geschichte der Region: 44 Plakate von 44 Personen aus der Wollindustrie hängen an einem Haus, der Künstler Add Fuel interpretiert die Azulejos-Technik im Stil der Tuchproduktion neu und das ARM Kollektiv hält auf überdimensionierten Wandbildern alte Gebäude lebendig.
Street Art in Lissabon
Dank städtischer Förderung und der Zusammenarbeit mit international renommierten Künstlern liegt Lissabon in Sachen Street-Art anderen Städten weit voraus. An einem der Verkehrsknotenpunkte der Stadt haben sich Blu, Sam3 und Os Gemeos mit dem Crono-Projekt auf einem leerstehenden Gebäude verewigt, ein Spaziergang hoch zur Burg Castelo de São Jorge zeigt auf Wandmalereien einige Literaten, die hier lebten. Auch der Geschichte des Fado kann man sich in Lissabon bildlich nähern: die Künstlergruppe Fado Vadio hat auf mehreren Fassaden eine Themenauswahl zu diesem UNESCO-Weltkulturerbe hinterlassen.