Als Vorreiter in Sachen Natur­schutz, Öko­touris­mus und Nach­haltig­keit ist Costa Rica schon lange eines der grünsten Länder der Erde. Bis 2021 strebt es an, als erster Staat weltweit kohlen­stoff­neutral zu sein und kann in vielen seiner Umwelt­praktiken als Vorbild gelten. Diese reichen von National­parks über Ökolodges bis hin zur nachhaltigen Gastro­nomie und staatlich anerkannten Zertifikaten.

Das Land der Nationalparks

Naturschutz als oberste Priorität: in Costa Rica finden sich insgesamt 29 Nationalparks und 8 Naturreservate, ein knappes Viertel des Landes steht unter Naturschutz. Kein Wunder, der zentralamerikanische Staat kann sich glücklich schätzen, ganze 5% der weltweiten Flora und Fauna auf 0.03% der Weltfläche zu versammeln. Der bekannteste Nationalpark ist Tortuguero, ein Mosaik an Landschaften, die zwischen Mangrovenwäldern, Sümpfen, und Lagunen changieren. Der Corcovado im Südwesten wurde zur Gegend mit der größten Biodiversität weltweit ernannt. Auch überaus sehenswert: die Vulkane im Zentrum und Norden.

Im Schoß der Natur: Ökolodges

Bereits seit den 1960er Jahren zeigt Costa Rica auf, dass Luxus und Umweltbewusstsein keine absoluten Gegensätze sein müssen. Ökolodges und Boutiquehotels setzen Maßstäbe in der Verbindung von Komfort und Naturschutz, so wie das mit dem Zertifikat CST ausgezeichnete Harmony Hotel auf Nicoya, das endemische Pflanzen züchtet und eigens angebaute Bio-Lebensmittel im Restaurant anbietet. Die Hacienda Guachipelín in Guanacaste schützt ca. 700 Hektar Trockenwald und produziert autark Energie, im 5*-Haus Arenas del Mar haben Sie den Pazifik und ein privates Naturschutzgebiet mit mehr als 163 Arten für sich.

Die leckere – und nachhaltige Küste

Kaum bekannt: Costa Ricas abwechslungsreiche und traditionelle Küche, die auf dem Einfluss indigener Völker basiert und mit viel frischem Gemüse, Obst und Wildpflanzen sehr gesund ist. Und nachhaltig: die Restaurantkammer CACORE strebt die Schaffung CO2-neutraler Restaurants an und eine Gastronomie, die auf Regionalität setzt. In diesem Punkt ist die Hauptstadt Vorreiter, mit Restaurants wie das Al Mercat, die mit eigenem Bauernhof punkten oder auch dem Gastonomiemarkt im Barrio Escalante, der seit 2018 die Küche der indigenen Völker wie Bribri oder Cabecar in den geschmacklichen Fokus stellt. Ebendort bietet das Mercado Central gleich eine Gastrotour an – regionale Produzenten, typisch costaricanische Küche, Kaffee und lokale Biere. Que rico!

Lebe lieber lang: Blue Zone Nicoya

'Pura Vida' – der Slogan Costa Ricas ist in Nicoyas Blue Zone anschaulich verwirklicht. Das pure Leben auf der Halbinsel drückt sich in einer überdurchschnittlich hohen Lebenserwartung aus. Über 5.000 Einwohner auf Nicoya sind älter als 75 Jahre, darunter mindestens fünfzig 100-Jährige. Ihre Langlebigkeit verdanken sie einer Kombination aus mehreren Faktoren, darunter eine positive Lebenshaltung, balancierte Ernährung mit Fokus auf Gemüse und Vollkorn, kalziumreiches Wasser, feste soziale Bande und nicht zuletzt die tägliche Dosis Vitamin D. Nicoya ist die weltweit größte Blue Zone; Ikaria (Griechenland), Sardinien (Italien), Okinawa (Japan) und Loma Linda (Kalifornien, USA) gehören ebenfalls zum illustren Kreis.

Programa Bandera Azul Ecológica und Zertifikat CST

Programa Bandera Azul Ecológica – das Programm der Blauen Ökologischen Flagge – wurde vor über 20 Jahren als Reaktion auf die Verschmutzung der Strände etabliert und wird jährlich verliehen. Es basiert auf einem Punktesystem; alle teilnehmenden Strände müssen über ein Komitee verfügen, das sich für nachhaltige Projekte an Strand und Umgebung einsetzt und für die Auszeichnung mindestens 90% der Vorgaben erreichen. Bereits 1999 eingeführt, wurde das CST (Zertifikat für nachhaltigen Tourismus) kürzlich runderneuert. Es beurteilt Unternehmen, Restaurants und Hotels anhand verschiedener Kriterien wie Mülltrennung und Energieeinsparung auf einer Skala von 1 bis 5. Bisher wurden über 300 Betriebe ausgezeichnet.