Bei rund 8000 Kilometer Küste finden Sie immer wieder Strände, die scheinbar noch nie ein Mensch betreten hat, unberührte Naturparks, Inseln, auf denen Sie ganz für sich sind. Die Organisation Legambiente zeichnet dabei die saubersten Strände Italiens aus.
Inselhopping auf Italienisch
Über 200 Inseln bevölkern die Meere um den italienischen Stiefel - neben Sizilien und Sardinien sind es die vulkanischen Liparischen Inseln, die Inseln des Toskanischen Archipels rund um Elba und die Inseln im Golf von Neapel. Was den meisten gemein ist, ist, dass sie sich vorzüglich für einen nachhaltigen Urlaub eignen, einen entschleunigten Urlaub, der auf Rückzug in der Natur mit Einsprengseln von Kultur setzt.
Liparische Inseln
Sieben Eilande machen im Kern die Liparischen Inseln vor der Küste Siziliens aus, ein vulkanisches Archipel, das zu den UNESCO-Welterbestätten zählt. Lipari, die größte Insel, wird vom Castello di Lipari dominiert und überzeugt mit weißen Stränden wie jenem in der Bucht von Canneto. Salina ist die grüne und fruchtbare unter den sieben Inseln, während Vulcano und Stromboli neben Thermalquellen jeweils einen aktiven Vulkan ihr eigen nennen. Der Vulkan, der zu Panarea, der kleinsten Insel, gehört, schlummert dagegen im Meer. Alicudi und Filicudi schließlich stehen für besonders nachhaltigen Urlaub – wild, unberührt, nicht einmal von befestigten Straßen durchkreuzt.
Inseln des Toskanischen Archipels
Neben den bekanntesten von ihnen – Napoleons Elba und das wilde Montecristo – gehört das größte Meeres­schutz­gebiet Europas zum Archipel vor der toskanischen Küste. Sehens­würdigkeiten von der Steinzeit über die Römer bis zur napoleo­nischen Epoche sind auf Elba zu besichtigen, auf Natur­pfaden kommen Sie zum Castello del Volterraio mit hübschem Panorama. Dünn besiedelt ist Giglio und perfekt geeignet für Taucher. Auch auf Capraia sind Sie ungestört, ihre Steilküste wird kaum von Buchten unterbrochen. Ungewöhnlich ist Gorgona: Die kleinste Insel des Archipels ist die letzte Gefängnis­insel Europas und als solche nur mit Sonder­genehmigung zu besuchen.
Phlegräische Inseln
Ihr Name leitet sich von den Phlegräischen Feldern ab, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in Kampanien. Vor allem Ischia mit ihren Thermalbädern ist vielen ein Begriff, doch auch Capri und die Kultur­hauptstadt 2022 Procida sind Teil der Inselgruppe. Letztere war mit ihrer verblüffend farben­frohen Kulisse schon Location für mehrere Filme - der Strand Pozzo Vecchio war zum Beispiel in “Der Postmann” zu sehen. Die kleine und ursprüngliche Insel ist durch eine schmale Brücke vom Naturschutz­gebiet Vivara getrennt, das sich selbst überlassen im Mittelmeer dahinschlummert.
Italiens natürlichste Strände
Malerisch und zugleich naturbelassen - geht das? Die folgende Liste aus Stränden von Sizilien, Apulien & Co. zeigt, wie gut sich Schönheit und Umweltbewusstsein kombinieren lassen. Lassen Sie die Massen hinter sich und entdecken Sie, welche Region das Siegel des schönsten Meeres in Italien 2021 führt.
Scala dei Turchi, Sizilien
Um den kleinen Strand von Scala dei Turchi zu erreichen, steigen Sie diese beein­druckende Natur­treppe hinab. Wind und Wellen formten in stetiger Arbeit das Relief aus Marmor und Sandstein, das an jeder Seite neue fotogene Ausblicke eröffnet. Das Meer rundherum ist klar und türkis, die Schönheit des Ortes ist fast surreal.
Cala Jannita, Basilikata
Spiaggia Nera, der schwarze Sandstrand der Basilikata ist mehrfach mit der Blauen Flagge ausgezeichnet und auf einem Fußweg, der die mediterrane Macchia durchquert, gut erreichbar. Der Sand ist vulkanischen Ursprungs, die Felsen und Höhlen, die den Strand rahmen, überaus stattlich. In seiner Nähe liegt die Grotta della Sciabella, eine Grotte, um die sich Legenden ranken.
Foto: © Archivio APT
Baia di San Fruttuoso, Ligurien
Im Schoß der ligurischen Natur liegt diese zauberhafte Bucht umschlossen von begrünten Hügeln. Ihre male­rische Lage wird noch weiter durch die gleich namige Abtei aus dem 12. Jahr hundert aufgewertet, welche die Bucht sanft abschließt. Das heißt Schwimmen mit Ausblick! Sie erreichen Baia di San Fruttoso per Boot oder auf den Pfaden des Natur parks von Portofino.
Spiaggia Mottagrossa, Abruzzen
Natur von ihrer besten Seite zeichnet das Reservat von Punta Aderci aus: rollende Hügel, Pinien­wälder und natur belassene Strände aus Sand und Kiesel­steinen. Die Klarheit des Wassers am Punta Penna wird sehr geschätzt; doch es ist die Spiaggia di Mottagrossa, die am wild­schönsten von allen ist und oft unter den Top-Stränden Italiens gelistet wird.
Baia delle Zagare, Apulien
Knappe 200 km weiter südlich lockt die luxuriöse Baia delle Zagare mit steilen weißen Klippen, duftenden Wäldern und azurblauem Meer. Wahr­zeichen des Strandes sind zwei vom Wind geformte Kalk­stein­türme, die “Arche des Diomedes” und die “Schere” (Le Forbici). Baia delle Zagare trägt stolz die Auszeichnung der 3 Segel von der Umweltschutz­organisation Legambiente und verspricht nachhaltige Strandtage.
Foto: © ARET Pugliapromozione_Carlos Solito
Spiaggia Rocchette, Toskana
Der diesjährige Preis von Legambiente zeichnet das schönste Meer Italiens in der toskanischen Maremma aus, mit Lob für die hohe Qualität des Meerwassers bei Castiglione della Pescaia. Geschützt von Felsen in Norden blickt der Strand auf das gleichnamige Schloss aus dem 12. Jahrhundert und erstreckt sich weit in den Süden. Perfekt für Taucher, Abenteurer und nachhaltige Urlauber.
Foto: © Guido Cozzi_Archivio Toscana Promozione Turistica